Was machen Schüler im Lockdown? Von morgens bis abends nur Zocken und Fernsehen? Denkst du! Wie ähnlich ihre Routinen sind und wie unterschiedlich ihre Tagesabläufe trotzdem ausfallen, zeigen die gerade entstandenen Bilder meiner 8., 9. und 10. Klassen.
Das Thema lautete "Mein Lockdown-Tag in Piktogrammen". Die Schüler sollten ihre einzelnen Tages-Stationen in mindestens 8 Piktogrammen darstellen
und sich dabei in Reduktion üben, denn:
Ein Piktogramm (von lateinisch pictum ‚gemalt‘, ‚Bild‘ und griechisch γράφειν gráphein ‚schreiben‘) ist ein einzelnes Symbol bzw. Icon, das eine Information durch vereinfachte grafische Darstellung vermittelt. Ein Piktogramm kann aus einer ikonischen Darstellung von Objekten, Szenen, abstrakten Symbolen, Zahlen oder Textelementen bestehen,
weiß Wikipedia zu berichten. Zusätzlich sollten Schüler ihre Piktogramme individualisieren und sich Gedanken darüber machen, welche äußeren Merkmale sie wiedererkennbar machen. Sind es ihre grünen Schuhe? Ihre wilde Frisur? Ihre Lieblingsjeans? Und natürlich sollten Humor und Selbstironie nicht fehlen, also putzten sich die schlichten Piktogramme mit Zöpfen, Brillen, bunten Socken und roten Jacken heraus, welche selbst beim Baden im Sichtfeld blieben.
Die Art der Umsetzung wurde dabei frei gestellt: Ob analog oder digital, ob schwarz-weiß oder farbig, alles war möglich, Hauptsache, die Bilder waren kontrastreich und hatten eine sarke Fernwirkung. Das komplette Projekt war auf zwei Wochen, also auf zwei Doppelstunden Kunst ausgelegt. Allerdings hatten sicher einige der aufwendigen Bilder mehr Zeit als vier Stunden in Anspruch genommen. Die freie Zeiteinteilung im Homeschooling kam hier dem krativen Prozess mal wieder zugute. So konnte jeder in seinem Tempo arbeiten, um seinem individuellen Anspruch an sich selbst zu genügen.
Wer sich an dieser Aufgabe selbst versuchen oder sie an seinen Kindern bzw. Schülern testen möchte, kann den Arbeitsauftrag als PDF herunterladen:
Piktogramm-Bilder im Hochformat; zum Vergrößern anklicken.
Bilder im Hochformat sowie Namen der beteiligten Schüler finden sich am Ende dieses Beitrages.
Details ganz groß:
1. Duschen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Routinen strukturieren den Alltag. Das Duschen am Morgen, das Baden am Abend (manchmal auch andersherum), das Mittagessen, der Spaziergang mit und ohne Hund - viele dieser Momente wiederholen sich von Bild zu Bild, jedoch immer etwas anders in Szene gesetzt und mal mehr, mal weniger abstrahiert.
Und auch andere private Momente finden sich hier und da wieder. Bislang wurden sie von großen Malern der Kunstgeschichte als nicht darstellungswürdig erachtet (obwohl das sitzende Klo-Bildchen durchaus eine Ähnlichkeit mit dem "Denker" von Rodin aufweist, s. unten). Doch nun ist die klassische Genre-Malerei endlich um ein paar Motive reicher: Unter der Dusche Singen, Hose Anziehen, Zähne Putzen...
2. Schlafen: wird überbewertet
Der Tag beginnt und endet im Bett, das ist bei allen Tagesabläufen eine Konstante. Doch wo, wie und wann genau man schläft, fällt offenbar sehr unterschiedlich aus. Einige schlafen - gelegentlich - in ihrer Hängematte, andere - versehentlich - auf dem Boden. Die hartnäckigsten Wecker werden am konsequentesten ignoriert. Und bei dem einen oder anderen Jugendlichen verschiebt sich der Tag auf später und später, bis dass der Fernseher nur noch das Testbild sendet...
3. Man tut, was man kann: Tagesroutinen
Das bisschen Haushalt...
Sport
Musik
Haustiere
Mahlzeiten
Freunde und Familie
Entspannen, Chillen, Meditieren