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AutorenbildKatia Tangian

Schule ist bunt: junge Kunst für mehr Diversität und Toleranz

Aktualisiert: 23. Juni


Als der Fachverband für Kunstpädagogik (BDK) zum 30.11.2023 einen bundesweiten Kunst-Wettbewerb zum rassistisch motivierten Hanau-Attentat ausschrieb, war der Entschluss, zwei unserer 10. Klassen ins Rennen zu schicken, schnell gefasst. Unsere Schule ist bunt, kreativ und divers. Die Schüler verschiedenster religiöser und ethnischer Zugehörigkeiten arbeiten bei uns konstruktiv und wertschätzend zusammen, und auch wenn es gelegentlich auch an unserer Schule knirscht, denke ich, dass das RGS-Prädikat "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ keine bloßen Worte sind!


Zum Wettbewerb

Um die Namen der Opfer des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau vom 19. Februar 2020 nicht zu vergessen und ein deutliches Zeichen gegen jegliche Form von Rassismus und Ausgrenzung zu setzen, wurde von der Initiative kulturelle Integration der bundesweite Aktionstag Hanau ins Leben gerufen. Den Auftakt bildete im Februar 2023 ein Schul-Theaterprojekt. Im Februar 2024 findet der Aktionstag zum zweiten Mal statt, diesmal ist jedoch das Schulfach Kunst gefragt. Weitere Infos dazu in der Wettbewerb-Ausschreibung (s. unten).


Oben: Pauline E. (10d); unten: Hermine M. (10b) und Laura S. (10d)



Unterrichtszusammenhang

Als wir zu Beginn des Schuljahres erstmalig über den Wettbewerb "Junge Kunst für Hanau" sprachen, waren meine beiden 10. Klassen gleich hoch motiviert und voller Tatendrang. Didaktisch habe ich an dem im 10. Jahrgang curricular verpflichtenden Kerninhalt "Menschenbilder / Anatomie" angeknüpft. Nach einer kurzen Einführung in die Anatomie sind wir bei unserem Projekt dem Kerninhalt "Figur" treu geblieben, den inhaltlichen Fokus dabei aber auf das Thema des Wettbewerbs gerichtet.


Erste Entwürfe von Felix B., Joelle S., Andreas K., Zilan G., Johanna G. (10d), Lilyan A., Laura S. (10b); zur vergrößerten Gesamtansicht bitte anklicken


Methode und Medium

Dazu haben wir im Plenum zuerst über die in der Ausschreibung genannten Schlüsselbegriffe gesprochen und dann eine Mindmap dazu erstellt. Anschließend haben die Zehntklässler in Einzelarbeit erst Skizzen, dann Bilder und Fotocollagen mit Hilfe ihrer Schul-iPads erstellt. Das digitale Medium haben wir um des einheitlichen Erscheinungsbildes Willen gewählt - aber auch, weil wir nach dem Wasserschaden in Trakt IV monatelang aus unseren Kunsträumen verbannt waren und keinerlei Kunstmaterial hatten. Da erwiesen sich die Schüler-iPad als Segen!


unten: finales Bild von Kiah Njeri W. (10d)


Inhalt

Während sich die eine Hälfte der SchülerInnen mit den negativen Konnotationen des Themas beschäftigt hat, u.a. Diskriminierung, Mobbing und Rassismus, hat sich die andere Hälfte den positiven, zukunftsweisenden Aspekten des Wettbewerbs gewidmet: Toleranz, Zusammenhalt, Diversität. Dabei sind Bilder entstanden, die in ihrer Wirkung nicht unterschiedlicher sein könnten und doch vom gleichen Denkimpuls ausgehen.


Unten: Anti-Mobbing-Bild von Zilan G, 10d



Wettbewerb

Nach einer wochenlangen, konzentrierten Arbeitsphase konnte ich am Freitag, dem 03.11.2023, ca. 25 Schülerarbeiten auf der Seite des Wettbewerbs hochladen. Nun heißt es Daumen drücken! Falls wir erfolgreich sind und unsere Bilder für die Gedenkausstellung ausgewählt werden, dürfen 5 unserer Schüler Mitte Februar 2024 nach Berlin fahren und bei der Eröffnung dabei sein. Toi toi toi!


Unten: Carlotta S. (10d)


Aber auch wenn es mit einer Ausstellungsteilnahme nicht klappen sollte, stellt diese Ausschreibung für unsere Schülerschaft jetzt schon einen Gewinn dar. Gerade jetzt, während des nicht enden wollenden Ukraine-Krieges und der Konflikteskalation im Gaza-Streifen sollten wir unseren Fokus verstärkt auf das richten, das uns vereint, und nicht auf das, was uns trennt. Es wäre schön, wenn diese Bilder zu noch mehr Toleranz und Akzeptanz am RGS beitragen könnten!


Finale Bilder von Amelie B. (10b), Finja E. (10d), Joas M., Ella S. (10b), Nike Marie H. (10d), Selin-Deva C. (10b), Andreas K. (10d), Sofiia K., Burak C., Diyana K. (10b), Lilyan A. (10d), Merle Z. (10b), 2 x Hasan Razan T., Somaya S., Amelie S. (10b), Jakub K., Alina W. (10d), Johanna S., Mads D., Joelle S., Manuel H. (10d), Kevin Y. (10b), Lea K. (10d), Liv W., Emily J. (10b), Sara Z., Justus M. (10d)



Außerdem

Am 25.11.2023 berichteten die Schaumbirger Nachrichten von unserer Junge-Kunst-Für-Hanau-Ausstellung im Ratsgymnasium Stadthage. Zum Gespräch mit der Journalistin Agnetha Kegler waren mehrere Künstlerinnen der 10b und 10d gekommen, deren Bilder in der Ausstellung zu sehen waren. Auch unsere Schulleiterin, Dagmar Bindernagel, hat die Ausstellung mit großem Interese besichtigt und die beteiligten Schülerinnen vzu ihren Arbeiten interviewt. So wurde aus diesem netten Pressebesuch eine informelle Ausstellungseröffnung.


Mehrere ukrainische Schüler der 10b haben am Hanau-Projekt mitgewirkt. Während Sofiia K. ein Bild am iPad erstellt hat (s. oben), hat Daria D. ein analoges 3D-Modell gebaut, das sie - sollte es für Berlin asgewählt werden -ins Reine vergrößern würde. Dieses zeigt, je nach Blickrichtung, zwei unterschiedliche Fotomotive mit den ukrainischen Flaggen-Farben.

Unten: das analoge 3D-Modell von Daria D. (10b)


Da hier bei Weitem nicht alle Arbeiten gezeigt werden konnten, die im Unterricht entstanden sind, möchte ich mich bei den beiden beteiligten Klassen, 10b und 10d des Ratsgymnasius Stadthagen, bedanken. Der Verdienst dafür, dass die Arbeitsatmosphäre so konzentriert war und dass am Ende so viele gelungene Ergebnisse zustande kamen, gebührt nicht nur einzelnen Schülern, sondern der gesamten Lerngruppe.



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